Joggen im Alter: Das sollten Senioren beachten

Regelmäßige Bewegung hält den Körper gesund und verbessert gleichzeitig die Stimmung enorm – das gilt nicht nur für junge Menschen, sondern auch und gerade für Senioren. Besonders effektiv ist dabei das Joggen, durch das das Risiko, an Herz-Kreislauf-Beschwerden zu erkranken, deutlich gesenkt werden kann. Zudem benötigt Laufen weder Vorerfahrung noch eine größere Ausrüstung, sodass der Sport auch von bislang Untrainierten jederzeit aufgenommen werden kann. Bei jemandem, der aufgrund von Belastungen durch Beruf und Familie während seiner Lebensmitte sportliche Aktivitäten lange vernachlässigt hat, sind natürlich gewisse Vorbereitungen notwendig, aber mit einigen Tipps wird aus jeder Couchpotato ein Sportler.

Altersgerechtes Training

Wer im fortgeschrittenen Alter mit dem Lauftraining beginnen möchte, sollte zunächst sicherstellen, dass sein Körper ausreichend belastbar ist. Deshalb ist es für Senioren unerlässlich, das Vorhaben mit dem Hausarzt zu besprechen und in dessen Praxis eine umfassende Untersuchung vornehmen zu lassen. Entscheidend ist dabei das Belastungs-EKG, das Auskunft über den aktuellen Trainingszustand gibt. In den meisten Fällen empfiehlt es sich, zunächst mit kurzen Trainingseinheiten zu beginnen, damit es zu keiner Überanstrengung kommt. Dabei kann die Verwendung einer individuell einstellbaren Pulsuhr sinnvoll sein, mit der kontrolliert werden kann, dass die Herzfrequenz stets innerhalb des empfohlenen Bereichs ist. Unbedingt notwendig sind auch gute Laufschuhe, die sowohl auf den Untergrund als auch auf die Fußform möglichst perfekt abgestimmt sind, da ungeeignetes Schuhwerk gerade bei Senioren rasch zu Problemen mit den Gelenken und Bändern führen kann. Falls eine Fußfehlstellung vorliegt, empfiehlt sich zudem eine orthopädische Untersuchung mit einer Laufanalyse, um im Anschluss die passenden Laufschuhe auswählen zu können.

Richtig trainieren

Grundsätzlich unterscheidet sich das Training im fortgeschrittenen Alter nicht von dem jüngerer Menschen. Ausgehend von Einheiten, die an die individuellen körperlichen Ausgangsvoraussetzungen angepasst sind, wird die Trainingsintensität langsam gesteigert. Allerdings sollten sich Senioren dafür etwas mehr Zeit lassen und dabei auf kleine Fortschritte setzen, da übertriebener Ehrgeiz schädlich sein kann. Das Ziel sollte nicht sein, mit der jüngeren Generation mithalten zu können, sondern die Bewegung zu genießen. Dabei sollten die Erholungsphasen nicht zu kurz kommen, um eine übermäßige Belastung zu vermeiden. Am besten sollten zwischen den einzelnen Läufen ein bis zwei Tage Pause liegen. Wer diese Zeit sportlich nutzen möchte, kann als Ergänzung Gymnastik oder Kraftsport machen, damit die Muskulatur erhalten bzw. aufgebaut wird und zugleich die Sehnen geschmeidig bleiben. Um das Verletzungsrisiko zu senken, ist es auch wichtig, vor dem Joggen die Muskeln gut aufzuwärmen. Dafür eignen sich leichte Dehnübungen oder Hüpfen auf einer Stelle. Gerade Anfänger können zunächst auch zwischen Laufen und Gehen abwechseln, um sich langsam an die Bewegungsabläufe zu gewöhnen. Darüber hinaus genügen in der ersten Zeit kleine Laufrunden, die in zehn bis fünfzehn Minuten leicht zu bewältigen sind. Wer bislang keine Erfahrung damit hat, einen auf die eigenen Voraussetzungen abgestimmten Trainingsplan zu erstellen, kann sich im Sportverein oder im Fitness-Studio beraten lassen. Laufgruppen sind ebenfalls sehr hilfreich, da gemeinsames Joggen nicht nur mehr Spaß macht, sondern auch dazu beiträgt, selbst bei schlechtem Wetter oder mäßiger Motivation mental beim Training bleiben zu können. Schließlich gelingt es nur durch regelmäßiges Laufen, die Leistungsfähigkeit des Körpers zu verbessern.

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