Fußkrankheiten im Alter

Unseren Füßen haben wir im Laufe des Lebens eine Menge zugemutet. Man muss nicht Briefträger von Beruf sein, um auf mehr als 100.000 Kilometer Fußweg zu kommen. Hinzu kommt langes Stehen. Und Hand aufs Herz – bei der Auswahl der Schuhe siegte doch zumindest gelegentlich Mode über Bequemlichkeit. Ein Wunder, dass Füße dieser Belastung standhalten. Mit zunehmendem Alter machen sich aber nicht nur Verschleißerscheinungen bemerkbar, sondern auch die Folgen mangelhafter Ernährung, von Diabetes und Durchblutungsstörungen.

Die Größe der Füße ändert sich

Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt: Die Schuhgröße, die Sie jahrelang gekauft haben, passt nicht mehr. Weil sich Bänder und Gelenke verändern, werden auch die Füße länger oder breiter. Das passiert nicht bei jedem Menschen im gleichen Alter und im gleichen Umfang. Sind Sie unsicher, lassen sie die Füße im Fachhandel vermessen. Dort und in spezialisierten Online-Shops berät man Sie auch, welche Marken auch Schuhe für breite Füße anbieten oder welche Modelle sich durch eine schmale Ferse für besseren Halt auszeichnen. Denn die „richtige“ Größe allein ist kein Garant für eine optimale Passform. Neben den Schuhen sind auch funktionale Strümpfe oder Socken wichtig. Erkrankungen der Haut und Pilzinfektionen der Nägel haben oft zu tun mit Fußschweiß, in dem Bakterien einen idealen Nährboden finden. Atmungsaktive Materialien helfen, Feuchtigkeit nach außen abzuführen, bevor sie Schaden anrichtet.

Mehr als nur eine Alterserscheinung

Während man die Veränderung der Größe der Füße im Laufe der Zeit noch als normalen Prozess verstehen kann, gibt es auch echte Fußkrankheiten und Fehlstellungen der Füße, die mit zunehmendem Alter verstärkt auftreten und die behandlungsbedürftig sind. Der Name Hallux Valgus dürfte zwar nur wenigen geläufig sein, der knöcherne Vorsprung seitlich des großen Zehs ist aber weit verbreitet. Es ist eine sehr schmerzhafte Deformation, die durch mechanische Belastung in einem zu engen Schuh häufig mit Hornhaut und Schwielen einhergeht und oft von Fehlstellungen der Zehen begleitet werden. Sind andere Behandlungsmethoden erfolglos, hilft nur ein operativer Eingriff. Senk- und Plattfüße sowie die Morton-Neuralgie, eine Entzündung der Nerven im Fuß aufgrund falscher Druckbelastung, lassen sich dagegen mit Einlegesohlen und orthopädischen Schuhen wirksam bekämpfen.

Füße brauchen Training und Pflege

Neben dem passenden Schuhwerk ist Aufmerksamkeit gegenüber den eigenen Füßen der wichtigste Faktor. Dazu gehören regelmäßige Fußpflege ebenso wie Training. Empfehlenswert sind Fußbäder mit Pfefferminze oder Zinnkraut. Danach cremen Sie die Füße ein oder massieren sie mit Öl aus Thymian oder dem Teebaum. Selbstverständliche müssen die Zehennägel geschnitten oder abgefeilt werden. Überschüssige Hornhaut wird per Bimsstein schonend entfernt. Laufen Sie, wo es ohne Verletzungsgefahr möglich ist, auch einmal barfuß. Für das Fußtraining können Sie ohne teure Geräte und ohne zusätzlichen Zeitaufwand alltägliche Situationen nutzen: Putzen Sie zwei Minuten Ihre Zähne, während Sie auf den Zehenspitzen wippen. Versuchen Sie, ein Handtuch mit den Zehen zu greifen und aufzuheben. Laufen Sie ein kurzes Stück auf den Hacken oder auf den Außenkanten der Füße. Das hält Ihre Füße in Form, verhindert eine Verschlimmerung bestehender Erkrankungen und bedeutet im günstigsten Fall eine deutliche Besserung bestehender Beschwerden.

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