Lesegeräte und andere Hilfsmittel für Sehbehinderte und Blinde

Mit zunehmendem Alter nehmen auch die Sehschwierigkeiten zu. Was am Anfang mit einer Brille korrigiert werden kann, kann später unter Umständen nicht mehr aus der Welt geschafft werden. Kreislaufprobleme und Augenkrankheiten können diesen Zustand noch verschlimmern – von zunehmenden Sehproblemen bis hin zur zeitweisen oder ganzen Erblindung. In der Gruppe der ab 65-jährigen nennen 36% der Frauen und 27% der Männer eine Beeinträchtigung oder den Verlust ihres Sehvermögens. Prognosen zufolge wird sich die Zahl der Sehbehinderten und Blinden bis zum Jahr 2030 fast verdoppeln.

Wenn die Brille nicht mehr reicht

Firmen wie die Handicap-Aid GbR bietet Betroffenen verschiedene Arten von Hilfsmittel an. Zum Beispiel elektronische Lupen, Bildschirmlesegeräte, Vorlesegeräte oder Daisy-Player.

  1. Elektronische Lupen helfen Sehbehinderten mit einer Vergrößerung vom 5- bis zum 32-fachen. Auch kann man die Farben der Buchstaben und die Hintergrundfarbe unterschiedlich einstellen. Solche Lupen sind dank verschiedener Größen handlich und können überall hin mitgenommen werden.
  2. Bildschirmlesegeräte werden in tragbare Geräte und Standgeräte unterteilt. Eine Vergrößerung ist bei diesen Geräten abhängig von der Bildschirmgröße; sie kann so bis zum 70-fachen betragen. Außerdem werden Lesegeräte für Sehbehinderte teils mit einer Sprachsoftware angeboten, die das Lesegut in verschiedenen Sprachen vorlesen kann.
  3. Vorlesegeräte sind Geräte ohne Bildschirm; hier legen Sie das Lesegut einfach unter eine Kamera und der Text wird Ihnen vorgelesen, egal ob Tageszeitung oder Buch.
  4. Daisy-Player sind für stark sehbehinderte Menschen gedacht und mit für speziell für diese Geräte vorgesehenen Hörbüchern ausgerüstet. Die Hörbücher können beispielsweise auch in der Blindenbücherei, die jeder kostenlos nutzen kann, ausgeliehen werden.

Damit stark sehbehinderte und blinde Menschen am täglichen Leben teilnehmen können, wird auch sprechende Software für den PC angeboten, ebenso sind sprechende Armbanduhren, sprechende Telefone und sprechende Notrufhandys im Fachhandel verfügbar.

Finanzierung der Hilfsmittel

Als Erstausstattung wird von den Krankenkassen ein Zuschuss oder eine Komplettfinanzierung der Hilfsmittel gewährleistet, je nach Krankenkasse und Hilfsmittel. Lassen Sie sich vom Augenarzt ein Rezept ausschreiben und reichen Sie dieses Rezept mit einem Kostenvoranschlag des Hilfsmittels, das Sie benötigen, bei Ihrer Krankenkasse ein. Solche Kostenvoranschläge können sie in der Regel kostenlos bei den Händlern anfordern. Wird das Hilfsmittel genehmigt, rechnet der Händler direkt mit Ihrer Krankenkasse ab.

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