Deutsche Rebsorten: hochwertig und abwechslungsreich

Deutsche Weingebiete galten lange Zeit als die unscheinbaren kleinen Schwestern der bekannten Lagen in Italien und insbesondere in Frankreich. Wer etwas auf sich hielt, servierte bei einem geselligen Zusammensein keinen deutschen Wein, der bis weit in die Achtziger auch tatsächlich mehr auf Masse als auf Klasse produziert wurde. Dank engagierter moderner Winzer hat sich dies aber inzwischen gründlich geändert. Auch in Deutschland werden heute Weine bester Qualität gekeltert, die den Vergleich mit bekannten internationalen Sorten nicht zu scheuen brauchen. Dabei zeichnet sich das Weinland Deutschland insbesondere durch eine große Vielfalt an Rebsorten aus. Etwa 140 Sorten werden derzeit hierzulande angebaut.

Vielseitig und unkompliziert: deutsche Weißweine

Bereits seit vielen Jahren ist der Riesling der beliebteste Weißwein in Deutschland. Er gedeiht von Baden bis nach Rheinhessen in zahlreichen Weinbauregionen und überzeugt durch seine fruchtigen Aromen. Dabei kann er ganz unterschiedlich ausgebaut werden, so dass es den Riesling sowohl als leichten Begleiter für Sommermahlzeiten als auch als edlen Dessertwein gibt. Ähnlich harmonisch gestaltet sich auch der Silvaner, der vornehmlich aus Franken und der Pfalz stammt. Allerdings ist sein Aroma etwas erdiger und schwerer. Sehr leicht und fruchtig ist dagegen der Müller-Thurgau von der Mosel, aus Baden oder der Pfalz, dessen Süffigkeit die geringere Lagerfähigkeit wettmacht. Der Grauburgunder ist der Weißwein, der die größte Wandlung erlebt hat. Während dies typisch deutsche Rebsorten sind, stammt der Grauburgunder ursprünglich aus Frankreich. In Deutschland wurde er in der Vergangenheit aber lange als süßlicher Ruländer vermarktet. Heute zählen die säurebetonten Grauburgunder aus Baden zu den besten Weißweinen der Welt. Erfahren Sie noch mehr über Wein bei Weinremise.at.

Vollmundige Rotweine aus Deutschland

Das rote Gegenstück zum Grauburgunder ist der Spätburgunder, der sehr samtig und nussig ist sowie mit einer kräftigen Farbe punktet. Vor allem in Baden wird der Spätburgunder zu äußerst anspruchsvollen Weinen für Genießer gekeltert. Auch der Dornfelder aus Franken und der Pfalz beeindruckt mit seiner dunkelroten Färbung. Er wird in zwei unterschiedlichen Varianten ausgebaut, bei denen entweder die Fruchtaromen oder die Gerbstoffe betont werden. Dadurch eignet er sich für die unterschiedlichsten Gelegenheiten. Der für Württemberg typische Trollinger ist dagegen sehr hell und auch im Geschmack sehr leicht, wodurch seine intensiven Fruchtaromen besonders gut zur Geltung kommen.

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