Haartransplantationen: Funktionsweise und Kosten

„Nachdem Gott die Köpfe geschaffen hatte, bedeckte er die, die ihm misslungen sind, mit Haaren.“ Nicht jeder Mensch, der kahle Stellen am Kopf bemerkt, lässt sich mit diesem Spruch trösten. Rund 100.000 Haupthaare sind für einen Europäer normal. Ebenso normal ist es, dass ein gesunder Mensch bis zu zweihundert Haare täglich verliert. Sie werden im Rahmen von Wachstumszyklen ersetzt. Aber 80 % der Männer erleben früher oder später, dass dies nicht mehr funktioniert. Geheimratsecken, eine Mönchstonsur oder gar eine Vollglatze stellen sich ein. Oft ist Kahlköpfigkeit erblich bedingt. Viele akzeptieren dies als Teil des Älterwerdens.

Dennoch, Haarverlust ist ein Problem für Senioren, die sich körperlich und geistig jung und fit fühlen, aber aufgrund des lichten Haars etwas anderes ausstrahlen. Während bei Frauen Kahlköpfigkeit als Krankheit gilt und die Kosten für Haarersatz von den Krankenkassen übernommen werden, ist das bei Männern nur in Ausnahmefällen möglich, zum Beispiel wenn auch die übrige Kopfbehaarung wie Augenbrauen, Wimpern und Bart betroffen ist.

Medizinische Hilfe ist möglich

Niemand, der sich wegen Haarverlust schämt, muss sich heute noch mit einem schlechtsitzenden Toupet zufriedengeben. In einem frühen Stadium mag eine medikamentöse Therapie die Verkümmerung der Haarfollikel eine Zeit lang aufhalten oder verlangsamen. Sind aber kaum mehr Haare sichtbar, kann eine Haartransplantation (Haarverpflanzung) dem Betroffenen nicht nur zu mehr Kopfhaar, sondern auch ein verbessertes Selbstwertgefühl bringen. Während frühe Formen der Haartransplantation zu sehr unnatürlichen Ergebnissen mit Haarwuchs in Büscheln führten, erreicht man heute sehr gute Ergebnisse. Risiken, die es bei jedem medizinischen Eingriff gibt, sind überschaubar. Eine gängige Methode ist die Follicular Unit Extraction (FUE). Dabei werden Follikel (der Balg um die Haarwurzel) vom Hinterkopf entnommen. Sie sind gegen zerstörerisch wirkende männliche Geschlechtshormone (Androgene) resistent – deshalb verbleiben hier wie auch über den Ohren selbst bei massivem Haarausfall meist noch behaarte Stellen. Die Follikel werden mit Hilfe einer Hohlnadel in kleinen, natürlich zusammengehörigen Gruppen, sogenannten Grafts, aus dem Haarkranz entnommen, auf Gesundheit geprüft und dann an die kahlen Stellen verpflanzt. Dazu benötigt man entweder eine Kanüle oder Klinge und Pinzette, um die follikularen Einheiten in winzige Hautschlitze einzusetzen. Noch recht neu ist das Ausführen dieser Tätigkeiten mit einem Roboter. Der erfordert allerdings neben regelmäßigen Lizenzgebühren eine Investition von rund einer halben Million Euro.

Geld sparen in der Türkei

Die tatsächlichen Kosten einer Haartransplantation lassen sich erst nach ausführlicher Dokumentation und Beratung realistisch abschätzen. Es kommt nicht auf die Fläche an, sondern auf die Zahl der zu verpflanzenden Einheiten. Um diese zu ermitteln, muss man beispielsweise auch die Dichte des umgebenden Haares kennen. In Deutschland bezahlt man bis zu 6 Euro pro Graft. Bei tausend zu verpflanzenden Grafts kommt man also auf bis zu 6.000 Euro. Die Kosten bewegen sich damit im Mittelfeld der Schönheits-OPs zwischen Nasenkorrektur und Bauchdeckenstraffung. Mehrere tausend Euro sind nicht nur für Senioren viel Geld. Viele Interessenten suchen deshalb nach günstigen Alternativen im Ausland. Medizintourismus in der Türkei erfreut sich großer Beliebtheit, zumal der Wertverlust der türkischen Lira die Kosten für Patienten aus dem Euro-Raum weiter senkt. Weniger als 2 Euro pro Graft sind durchaus realistisch. Aber wie dort den richtigen Anbieter finden? Die Türkei ist alles andere als ein medizinisches Entwicklungsland, aber auch dort gibt es wie überall sonst Scharlatane und Pfuscher – das sollten Sie bei einer medizinischen Behandlung nicht riskieren, denn schließlich geht es um Ihre Gesundheit. Recherchieren Sie nach großen Kliniken und Ärzten mit langjähriger Erfahrung und guter Reputation. Im europäischen Teil der Türkei bei Istanbul sind Dr. Balwi und sein Team beispielsweise seit mehr als zehn Jahren tätig und zeichnen für rund 20.000 Haartransplantationen verantwortlich, die auch mit modernster Robotertechnik durchgeführt werden.

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