Nicht nur für Senioren: Dekubitus-Matratzen helfen Menschen mit geringer Mobilität

Dass bettlägerige Patienten sich wundliegen, ist nicht nur ein Problem in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Gerade zu Hause, wo ein professioneller Umgang mit der Mobilitätsunfähigkeit fehlt, ist die Gefahr an Dekubitus zu erkranken deutlich höher. 

Je älter wir werden, desto größer wird das Risiko, dauerhaft bettlägerig zu werden. Mit dem Alter wächst aber nicht nur die Gefahr der Bettlägerigkeit; auch die Neigung, einen Dekubitus zu entwickeln, scheint ab etwa 65 Jahren zu steigen. Es sind jedoch nicht nur Senioren, die davon betroffen sind. Auch gelähmte Menschen oder Patienten, die im Koma liegen, verbringen den Großteil des Tages im Bett. Spezielle Matratzen können dann der Bildung schmerzhafter Druckgeschwüre vorbeugen.

Dauerdruck führt zu schmerzhaften, offenen Wunden

Wer über einen längeren Zeitraum liegt und selbst nicht dazu in der Lage ist, die Liegeposition zu ändern, läuft Gefahr, sich wund zu liegen. In der Fachsprache heißt das Dekubitus (vom lateinischen “decumbere”, übersetzt “krank darniederliegen”) – in der Krankenpflege ein echtes Problem. Der Druck, der durch das permanente Liegen auf den gleichen Körperstellen zustande kommt, kann nach anfänglich harmlos wirkenden Rötungen und Hautabschürfungen offene Wunden hervorrufen, die gravierend sind. Schon der Anblick fällt schwer. Für die Betroffenen sind es natürlich vor allem die enormen Schmerzen, die einen Dekubitus unerträglich machen. Jede noch so kleine Bewegung wird zur Tortur. Eine Dekubitus-Matratze, wie es sie in großer Auswahl unter anderem auf www.bettenriese.de zu erstehen gibt, kann den schmerzhaften Druckgeschwüren vorbeugen. Viele Dekubitusmatratzen beinhalten darüberhinaus auch einen Bezug für Inkontinenz.

3 Arten von Dekubitus-Matratzen

Die Anti-Dekubitus-Matratzen lassen sich in drei Kategorien einordnen:

  • Weichlagerungsmatratzen
  • Wechseldruckmatratzen
  • Matratzen mit Mikrostimulation

Weichlagerungsmatratzen sind die am weitesten verbreiteten Matratzen zum Schutz vor dem Wundliegen. Dabei handelt es sich um mehrzonige Schaummatratzen, die das punktuelle Einsinken ermöglichen. Wichtig ist hierbei eine exakte Ausbalancierung der Härte, denn der Körper darf nicht zu weit einsinken, da der Patient ansonsten sein Körpergefühl verlieren kann. Die Wechseldruckmatratze wird an ein elektrisches Gerät angeschlossen, das den Druck reguliert und regelmäßig ändert, so dass keine anhaltende Druckbelastung auf typischerweise betroffenen Körperregionen wie dem Gesäß, den Waden oder dem Hinterkopf besteht. Ein Nachteil dieser Variante ist das geringe, jedoch unvermeidliche Brummen des Motors, der für den Druckausgleich sorgt – nicht jeder kommt damit klar. Ähnlich funktionieren Matratzen mit Mikrostimulation. Auch hier steht im Mittelpunkt, punktuellen Druck über einen längeren Zeitraum zu verhindern.

Alle Dekubitus-Matratzen verfolgen damit ein Ziel: Druckentlastung zur Dekubitus-Prophylaxe. Denn wenn sich erst einmal Druckgeschwüre gebildet haben, nützt die beste Matratze nichts mehr. Dann kommt eine gut abgestimmte Schmerztherapie zum Einsatz. Die Heilung offener Wunden ist kompliziert und langwierig, schon allein weil die Person ja weiterhin bettlägerig bleibt. Ein Dekubitus verschwindet nicht mehr vollständig; auch nach Abheilen der Wunde ist die Schädigung des Gewebes weiterhin vorhanden.

Dekubitus-Matratze günstiger als Behandlung

Eine Matratze zum Schutz vor dem Wundliegen ist eine sinnvolle Investition, übrigens auch für Menschen mit extremem Übergewicht, wenngleich sie in der Anschaffung aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften deutlich teurer ist als eine herkömmliche Matratze. Häufig übernimmt auch die Krankenkasse die Kosten, wenn aufgrund mangelnder Mobilisierungsfähigkeit eine tatsächliche Gefahr der Erkrankung besteht und der Arzt eine entsprechende Matratze verschreibt (Dekubitusmatratzen werden als Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis der GKV geführt). Weil eine Dekubitus-Behandlung bis zu 50.000 Euro kosten kann, ist eine Matratze auch aus rein ökonomischen Gründen sinnvoll.

Welches Modell für den Patienten am besten ist, wird anhand der Braden-Skala ermittelt, die mehrere Faktoren einbezieht. Am wichtigsten sind hier Alter und Gewicht. Bei der Wahl eines Pflegeheims für betroffene Personen sollten Angehörige darauf achten, ob die speziellen Matratzen dort eingesetzt werden.

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