Mit zunehmendem Alter verändert sich nicht nur der Körper. Auch die Wahrnehmung und das Seelenleben von Senioren unterscheidet sich von dem jüngerer Menschen teilweise stark. Die beiden Forschungsgebiete Gerontopsychologie und Gerontopsychiatrie beschäftigen sich mit diesen altersbedingten Veränderungen und zeigen Möglichkeiten auf, wie diesen begegnet werden kann.
Altersprozesse erkennen und verstehen
Die Hauptforschungsbereiche der Gerontopsychologie sind das menschliche Erleben und Verhalten im Seniorenalter, wobei es keine starre Altersgrenze gibt, da die auftretenden Veränderungen meist langsam vonstatten gehen und individuell sehr unterschiedlich sein können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Altersdefiziten. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass bei gesunden Senioren die Intelligenz zwar unverändert bleibt, die Wahrnehmungsgeschwindigkeit jedoch kontinuierlich zurückgeht. Gleichzeitig verfügen Senioren aber durchaus auch über Alterskompetenzen, die auf ihrer Lebenserfahrung und ihrem Expertenwissen in bestimmten Gebieten beruhen.
Krankhafte Veränderungen im Alter
Die Gerontopsychiatrie befasst sich mit allen psychischen Veränderungen, die nicht Teil de normalen Alterungsprozesses sind. In den Bereich der Gerontopsychiatrie fallen insbesondere Demenzerkrankungen, die durch eine kontinuierliche Verminderung der geistigen Fähigkeiten gekennzeichnet sind. Im Seniorenalter können aber auch weitere psychische Erkrankungen auftreten, die häufig von Angehörigen unbemerkt bleiben. So leiden beispielsweise manche Senioren unter Depressionen, die als Symptome von körperlichen Erkrankungen oder einer Demenz fehlgedeutet werden. Auch Suchterkrankungen können bei älteren Menschen auftreten, wobei diese teilweise auf eine falsche Medikation zurückgehen können. Durch eine geeignete gerontopsychiatrische Behandlung kann nicht nur die Pflege der Betroffenen erleichtert werden, sondern sie können auch sehr viel Lebensqualität zurückgewinnen.
