Prostatahyperplasie: Vergrößerung der Prostata – es ist nicht immer Krebs

Wenn Männer jenseits der Fünfzig Probleme beim Wasserlassen spüren, kreisen die ersten Gedanken meist um Prostatakrebs. Ein Tumor an der Vorsteherdrüse kann, muss aber nicht die Ursache für die Beschwerden sein. Recht häufig ist auch eine gutartige Erkrankung, die sogenannte benigne Prostatahyperplasie. Der medizinische Begriff Hyperplasie steht für eine krankhafte Zunahme der Zahl der Körperzellen.

Die Prostata, die normalerweise rund 25 Gramm schwer ist, kann Volumen und Gewicht bei einer ausgeprägten Prostatahyperplasie versechsfachen. Da kann man sich leicht vorstellen, dass der Platz knapp wird und das Urinieren Schmerzen bereitet. Die gute Nachricht ist, dass die sich vermehrenden Zellen – anders als beim Prostatakrebs – nicht auf andere Körperteile übergreifen und auch nicht streuen, also nicht die gefürchteten Metastasen bilden. Deshalb wird diese Erkrankung als benigne, zu Deutsch gutartige, Hyperplasie bezeichnet.

Vielfältige Diagnosemöglichkeiten

Anhand der Beschwerden lassen sich gut- und bösartige Veränderungen der Prostata nicht unterscheiden. Deshalb sollten Sie so bald wie möglich einen Arzt um eine Diagnose bitten – schon um des eigenen Friedens willen und natürlich, um gegebenenfalls eine Behandlung schnell zu beginnen. Die Chancen auf eine gutartige Form der Erkrankung sind groß, denn die benigne Prostatahyperplasie ist die häufigste urologische Komplikation bei Männern. Betroffen ist jeder Zweite zwischen fünfzig und sechzig Jahren. Bis zum siebzigsten Lebensjahr steigt die Quote sogar auf 70 %. Wesentliche Risikofaktoren liegen im Hormonhaushalt und sind auch erblich bedingt. Unter folgendem Link erhalten Sie weiterführende Informationen zu Prostatahyperplasie.

Dem Urologen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Prostata zu untersuchen. Zugegeben, sie sind nicht alle angenehm, aber sie schaffen Klarheit. Leider ist es mit einer Untersuchung von Blut und Urin im Labor und einer sogenannten Harnstrahlmessung meist nicht getan. Gängig ist die digital-rektale Untersuchung (DRU). Großes Missverständnis – digital meint kein modernes Messgerät, sondern schlichtweg den Finger des Arztes, der lateinisch digitus heißt. Auch bei einer Ultraschall-Untersuchung wird das Messgerät üblicherweise rektal in den Darm eingeführt.

Behandlung nur bei Beschwerden

Glücklicherweise ist nur ein Bruchteil dieser Vergrößerungen behandlungsbedürftig, weil keine Krankheitssymptome auftreten. In der Altersgruppe fünfzig bis sechzig Jahre sind es aber doch zwischen 10 und 20 % der Männer, von sechzig bis siebzig Jahren etwa 25 bis 35 %, die so stark erkranken, dass die Prostatahyperplasie bekämpft werden muss. Behandlung heißt nicht zwingend Operation. Sie ist erst ab einem gewissen Schweregrad erforderlich und kann sehr schonend durchgeführt werden, zum Beispiel mittels Laser. Oft reichen aber auch Medikamente, etwa pflanzliche Präparate, die die für die Vergrößerung verantwortlichen Enzyme hemmen.

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