Motorradfahren kennt keine Altersgrenze

Motorradfahren gilt noch immer als Hobby für jüngere Menschen. Wenn der Beruf und die Familie mehr und mehr Zeit beanspruchen und ein kindertaugliches Auto angeschafft werden muss, verzichten die meisten auf ihr Motorrad. Sind die Kinder aber irgendwann aus dem Haus, gibt es keinen Grund, warum die Leidenschaft nicht wieder aufleben sollte. Auch Neueinsteiger können durchaus noch in fortgeschrittenem Alter einen Motorradführerschein erwerben und die Freiheit auf zwei Rädern genießen. Damit die Motorradtouren nicht nur Spaß machen, sondern auch sicher sind, sollten ältere Motorradfahrer aber verschiedene Punkte beachten.

Gesundheit ist Grundvoraussetzung

Grundsätzlich gibt es keine Altersgrenze für das Motorradfahren. Auch Siebzigjährige können sich durchaus noch aufs Motorrad schwingen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Dennoch sollte sich jeder, der mit einem motorisierten Zweirad auf den Straßen unterwegs sein möchte, sich dessen bewusst sein, dass Motorradfahren immer auch ein Sport ist. Deshalb ist es wichtig, regelmäßige ärztliche Kontrollen durchführen zu lassen und eventuelle Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck oder Diabetes medikamentös behandeln zu lassen. Besonders wichtig ist natürlich auch die Überprüfung der Sehschärfe, wobei eine Sehhilfe nicht gegen das Motorradfahren sprechen muss. Es gibt inzwischen zahlreiche Motorradhelme, die für Brillenträger geeignet sind.

Kondition gezielt fördern

Da Motorradfahren körperlich durchaus anspruchsvoll sein kann, empfiehlt es sich, sowohl die Muskulatur als auch die allgemeine Fitness regelmäßig zu trainieren. Dafür eignen sich beispielsweise Fahrradfahren oder Wandern. Es sollten möglichst auch keine allzu langen Pausen zwischen den einzelnen Ausfahrten liegen. Schließlich ist die eigene Fahrsicherheit ein wichtiger Faktor, und auch beim Motorradfahren gilt die alte Regel, dass Übung den Meister macht. Vor dem Aufsteigen auf die Maschine sollten zudem Aufwärm- und Lockerungsübungen eingeplant werden, damit sich die Muskeln während der Fahrt nicht übermäßig versteifen. Da die Reflexe mit zunehmendem Alter nachlassen können, ist auch ein gezieltes Fahrtraining sinnvoll. Gerade zum Saisonbeginn bieten viele Fahrschulen entsprechende Kurse an. Wiedereinsteiger, die bereits seit Jahren oder gar Jahrzehnten nicht mehr Motorrad gefahren sind, sollten ohnehin einen Auffrischungskurs besuchen, um ihr Wissen auf den neuesten Stand zu bringen und wieder etwas Fahrpraxis zu erwerben.

Auf das Motorrad kommt es an

Auch die Hersteller kommen älteren Menschen, die auf dem Motorrad ihren zweiten Frühling erleben wollen, zunehmend entgegen. Besonders geeignet für Senioren sind Maschinen, die einen leichten Aufstieg ermöglichen und einen bequemen Sitz bieten. Dabei sollte der Rücken möglichst wenig gekrümmt werden müssen und der Lenker sollte in bequemer Griffweite sein, so dass die Handgelenke nicht durch eine unergonomische Haltung zusätzlich belastet werden. Je bequemer es sich auf einem Motorrad sitzen lässt, desto entspannter wird auch die Fahrt sein.

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