Selbstbestimmtes Wohnen im Alter – diese Möglichkeiten gibt es

Wie möchten Sie Ihren Lebensabend verbringen? Gesund und aktiv natürlich. Aber das lässt sich nur begrenzt steuern. Aber Sie haben die Wahl, was das Wohnen im Alter angeht. Egal, ob es die eigenen vier Wände sind oder eine Seniorenresidenz, in vielen Fällen sind Privatsphäre und selbstbestimmte Aktivitäten auch dann noch möglich, wenn Sie im Alltag Hilfe benötigen.

Die vertraute Umgebung behalten

Vielen Menschen fällt es schwer, vom bekannten Wohnumfeld Abschied zu nehmen. Damit ist nicht nur das eigene Bad, das eigene Bett, die eigene Küche gemeint. Auch die Nachbarn, das Stadtviertel, die Gegend, in der Sie vielleicht Jahre oder Jahrzehnte gewohnt haben, prägt diese Vertrautheit. Der Wunsch, in der eigenen Wohnung alt zu werden, lässt sich heute selbst bei größeren Einschränkungen noch realisieren. Dienstleistungen können stufenweise in Anspruch genommen werden. Vielleicht leisten Sie sich eine Putzhilfe oder lassen sich regelmäßig warmes Mittagessen liefern, um lästige Einkäufe zu vermeiden. Oder Sie brauchen einen Pflegedienst, der Ihnen bei der Hygiene sowie beim An- und Auskleiden hilft. Sogar eine 24-Stunden-Pflege ist zu Hause möglich und dank osteuropäischer Betreuungskräfte auch bezahlbar. Tagespflege oder Nachtpflege können diese Form des Wohnens wirksam unterstützen.

Ist die derzeitige Wohnung nicht geeignet, prüfen Sie, ob eine Verbesserung so weit möglich ist, dass Sie trotzdem bleiben können. Maßnahmen wie Treppenlift oder barrierefreie Badsanierung werden möglicherweise sogar bezuschusst.

Gemeinsam wohnen reduziert die Kosten

Zu einsam zu Hause? Dann denken Sie über eine Wohngemeinschaft (WG) oder den Umzug in eine seniorengerechte Wohnanlage nach. Die WG hilft sparen. Viele Wohnungen sind für eine Person zu groß, kosten aber Miete und Heizkosten auch für kaum genutzte Flächen. In der WG werden Räume wie Küche oder Wohnzimmer nur einmal benötigt, die Kosten reduzieren sich entsprechend. Trotzdem sind idealerweise eigene Rückzugsräume inklusive Bad vorhanden. Ob Sie eine Senioren-WG im Kreis Gleichaltriger suchen oder sich eher ein Mehrgenerationenhaus wünschen, ist eine Frage persönlicher Vorlieben. Auch wenn Sie sehr offen und kontaktfreudig sind, sollten Sie die Spielregeln festschreiben. Das gilt vor allem, wenn es einen Deal „Hilfe gegen mietfreies Wohnen“ gibt.

In einer Senioren-Wohnanlage schließen Sie einen Vertrag, der gegenüber einem Mietvertrag zusätzliche Elemente enthält – den Betreuungsvertrag. Klären Sie, welche Möglichkeiten des betreuten Wohnens geboten werden, ob für den Fall einer Gesundheitsverschlechterung eine Pflegestation vorhanden ist. Lesen Sie genau, welche Leistungen mit einem monatlichen Fixum abgegolten sind und was gegebenenfalls extra bezahlt werden muss. Vielleicht gibt es die Möglichkeit eines Probewohnens für ein oder zwei Wochen. Ist das nicht möglich, sehen Sie sich ausgiebig um in den Gemeinschaftsräumen und der Außenanlage. Sprechen Sie mit anderen Bewohnern, checken Sie die Lage der Einrichtung, zum Beispiel bezüglich Kultur, Freizeit, Restaurants und der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

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