Siebzig ist das neue Fünfzig – auch mit Arthrose

Die Ursachen von Arthrose sind vielfältig: Gelenkentzündungen, Knochenkrankheiten, angeborene Fehlstellung von Gelenken, zu hohe Beanspruchung zum Beispiel durch Übergewicht, aber auch einfach altersbedingter Verschleiß. Rund zwei Drittel der Menschen über 65 Jahre sind von Arthrose betroffen. Einige haben keine oder nur geringe Beschwerden, andere leiden stark unter den Abnutzungserscheinungen in Gelenken.

Diese Gelenke sind am häufigsten betroffen

Erstaunlicherweise sind es nicht Knie oder Hüfte, an denen Arthrose gehäuft auftritt. Sie machen lediglich 20 % bzw. 10 % der Fälle aus. Zwei Drittel der Erkrankungen betreffen in Industrienationen die Fingerendgelenke – Computerarbeit fordert ihren Tribut. Folgerichtig belegen Mittelhand und Handgelenk Platz zwei der Arthrose-Rangfolge. Knie und Hüfte stehen dennoch im Fokus, weil Arthrose dort starke Schmerzen und große Einschränkungen der Mobilität bedeuten kann. Die gute Nachricht: Damit muss man sich nicht abfinden. Von mechanischer Unterstützung über Medikamente und Hausmittel bis hin zur modernen ACP-Therapie gibt es eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die eine Operation überflüssig machen können.

Orthopädische Hilfen

Sie dienen vor allem dazu, Belastungen und damit auch Schmerzen zu reduzieren. Ein Handstock, eine Gehstütze („Krücke“), die das Gewicht auf Hand und Unterarm verlagert, vielleicht auch ein einfacher Pufferabsatz oder eine Innenranderhöhung des Schuhs können bedeutende Erleichterung verschaffen. Unterstützen Sie die Anwendung dieser Hilfsmittel durch Reduktion von Übergewicht, belastungsarme Bewegung (Schwimmen, Fahrradfahren) und gesunde Ernährung.

Körpereigene Heilkräfte nutzen

Stoffe in unserem Blut können körpereigene Heilungsmechanismen unterstützen. Bei der Behandlung mit autologem conditioniertem Plasma (ACP) wird venöses Blut aus dem Arm entnommen und so aufbereitet, dass die für das Wachstum verantwortlichen Bestandteile des Blutplasmas in hoher Konzentration vorhanden sind. Danach wird das ACP in die von Arthrose betroffene Körperregion zurückinjiziert. Das Verfahren ist durch Verwendung spezieller Doppelspritzen hygienisch einwandfrei und vor allem natürlich, da nur körpereigene (autologo) Bestandteile verwendet werden – Chemie bleibt außen vor. Es ist nicht nur bei Arthrose erprobt, sondern auch bei Sportverletzungen, chronischen Sehnenentzündungen (zum Beispiel Tennisarm) oder nach Operationen an Sehnen oder Knorpeln.

Hausmittel gegen Arthrose

Die konventionelle ärztliche Behandlung erfolgt in der Regel mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten, ergänzt um Krankengymnastik und physikalische Therapieformen. Unterstützen können Sie die Schmerzlinderung auch im Alltag. Auslöser von Schmerzen sind unter anderem Abfallprodukte des Stoffwechsels. Je besser ein Gelenk durchblutet wird, desto schneller werden diese Schmerzauslöser abtransportiert. Wärme ist deshalb viel hilfreicher als Kälte. Auch Massagen fördern die Durchblutung. Das sollten Sie aber einem Profi überlassen, denn zu viel Druck an der falschen Stelle kann Schaden anrichten. Ingwer hemmt ein Enzym im Körper, das für Arthrose-Schmerzen mitverantwortlich ist. Im Essen oder als Tee ist Ingwer deshalb ebenso zu empfehlen wie die äußerliche Anwendung von Ingwer-Öl. Eine vergleichbare Wirkung hat das Gewürz Kurkuma. Fühlen Sie sich morgens nach dem Aufstehen besonders steif? Das im Kurkuma enthaltene Curcumin verbessert die Beweglichkeit. Allerdings sollte Kurkuma nicht zusammen mit blutverdünnenden Medikamenten konsumiert werden.

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