Nein, junge Hüpfer sind wir nicht mehr. Und olympisches Gold werden wir auch nicht gewinnen. Aber Hüpfen ist ein gutes Stichwort. Denn Sport sollte auch für die älteren Semester zum Tagesprogramm gehören. Herz und Kreislauf bleiben in Schwung. Sport wirkt nachweislich positiv auf Krankheitsverläufe wie Rückenbeschwerden, Arthrose, Osteoporose und Diabetes. Das hat auch mit dem Risiko von Übergewicht zu tun, das im Alter steigt und dem man mit Sport entgegenwirken kann. Wichtig ist, den alten Knochen nicht die falschen Belastungen zuzumuten. Verletzungen heilen eben nicht mehr so gut wie in jungen Jahren.
Mäßig, aber regelmäßig
Egal, für welche Sportart Sie sich entscheiden: Machen Sie sie zur Routine, denn damit überlisten Sie auch den inneren Schweinehund, der tausend Ausreden kennt, warum es gerade nicht passt mit dem Sport. Fangen Sie klein an, denn bereits im Alter 50+ verlieren Muskeln an Elastizität. Lassen Sie sich deshalb auch nicht entmutigen, wenn Ihnen zu Anfang selbst scheinbar leichte Übungen schwerfallen. Das gibt sich mit entsprechendem Training. Haben Sie schon sehr lange keinen Sport mehr gemacht, litten Sie Vorerkrankungen oder plagen Sie Bedenken wegen Ihrer Fitness, ist ein Rat Ihres Hausarztes sicher nicht verkehrt, bevor Sie etwas beginnen, das vielleicht mehr schadet als nützt.
Loslegen mit minimaler Investition
Es gibt eine ganze Reihe von Sportangeboten für Senioren, auch wenn diese oft pandemiebedingt pausieren müssen. Sportvereine, Pfarrgemeinden oder auch Krankenkassen bieten Gymnastik, Tanz oder Übungen zur Sturzprophylaxe an. In der Schwimmhalle können Sie nicht nur Ihre Bahnen ziehen, sondern auch Wassergymnastik betreiben. Das alles ist sinnvoll, aber nicht jedermanns Sache. Vielleicht möchten sie einfach nicht zu festen Zeiten aus dem Haus oder haben Sorge, in der Gruppe nicht gut genug mithalten zu können. Dann treiben Sie Sport in den eigenen vier Wänden. Ihre erste Anschaffung ist eine geeignete Matte. Für das Krafttraining zuhause legen Sie sich Hanteln, Gewichtsmanschetten und vielleicht noch einen Medizinball zu (online erhältlich z. B. bei Gorillasports.de). Das reicht schon, um Muskelabbau wirksam zu begegnen und damit auch Ihre Mobilität zu erhalten. Auch für Aerobic und Yoga gibt es im Handel interessantes Zubehör.
Wenn das Laufen Schmerzen bereitet
Zur passenden Jahreszeit verlegen Sie Ihren Sport nach draußen. Nordic Walking ist bei Problemen mit Hüfte und Gelenken besser als Joggen. Lassen Sie sich den Gebrauch der Stöcke zeigen, sie erleichtern das Walking sehr. Haben Sie am Walking keine Freude, belassen Sie es beim Wandern – auch das trainiert Herz und Kreislauf und fördert Ihre Ausdauer. Geht zu Fuß fast nichts mehr, steigen Sie aufs Fahrrad um. Die Beine werden trainiert, ohne die Knie zu sehr zu strapazieren. Nach einiger Zeit des Radfahrens fällt auch das Treppensteigen wieder leichter. E-Bikes sind zwar bei Senioren beliebt, bergen aber ein erhebliches Unfallrisiko, weil sie damit Geschwindigkeiten erreichen, die sie nicht sicher beherrschen. Als Sportgerät ist ein gewöhnliches, mit Muskelkraft betriebenes Fahrrad besser geeignet. Sie müssen damit ja keine Bergetappen bezwingen, sondern wählen die Strecke nach Ihrer Leistungsfähigkeit.
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